1979 – Sauerland – Die Erste

Die Teilnehmer

Michael Berenz, Georg Boedicker, Jörg Harzheim, Markus Harzheim, Stefan Körner, Ralf Moritz.

Die Route

Willingen Hütte – Grosse Heide – Rund um Usseln – irgendwo – Winterberg – Grosse Heide – Hütte

… und sonst.

Bei der ersten Wanderung gilt es natürlich viele Erfahrungen zu sammeln, was Organisation, Ausrüstung, Zielerreichung etc. angeht. Das fing schon mit der Planung an. In mehreren Vorbereitungstreffen der Expeditionscrew wurden Route, Ausrüstung und weitere Dinge geplant.
Das bei der Planung nicht alles berücksichtigt werden kann, zeigte sich schon auf der Anfahrt in Dortmund. Emersons R4 blieb mit einem Plattfuß liegen. Ohne weitere Zwischenfälle gelangten wir dann jedoch nach Willingen.

Die Ausrüstung war – verglichen mit heutigen Maßstäben geradezu amateurhaft. Einfache Bundeswehrschlafsäcke, Kartsadt-Zelte für 30,- DM, keine Liegematten, Gaskartuschenkocher, etc.

Die erste Etappe war einfach. Los zur grossen Heide. Das wir etwas spät – erst in der Dämmerung – loskamen lag zum einen an der gemütlichen Hüttenathmosphäreh und zum anderen an dem ungemütlichen Wetter. Es herrschten Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Somit war auch die erste Nacht in der Geschichte der Maiwanderungen eine echte Nagelprobe. Das einzige, was damals wie heute an der Ausrüstung stimmt, war der Volumenanteil des Rums. Glatte 54 Prozent. Damit gefüllt wurde die Nacht halbwegs überstanden. Die ersten standen um 5.oo Uhr wieder auf, um sich warm zu zittern.

Am nächsten morgen sprach Emerson diese denkwürdige Worte: “Ich glaub ich krieg Skorbut!”

Ein verlorener Fotoapparat, war das Negativerlebnis des 2. Tages. Dieser Verlust bestärkte uns in dem Entschluß vorerst keine Dokumentation der Maiwanderungen vorzunehmen.

Der 2. Tag wurde zu einer Rundwanderung um Usseln. Immer wieder trafen wir auf Schilder. die uns darauf aufmerksam machten, daß wir immer noch in der Nähe von Usseln waren. Das lag daran, daß Mike die Feststellung des Kompasses, mit dem wir die Karte eingenordet hatten, arretiert hatte, so daß Norden immer an anderer Stelle zu liegen kam, ohne daß wir es genau merkten.

Das Motto der Wanderung: Die 6: Heute Mischwald.

Im Kurpark von xxx nahmen wir eine kleine Mahlzeit zu uns, um dann dennoch das erste Haus am Platze aufzusuchen. Mit der Bestellung: „12 Bier und 6 Glühwein – aber erst 6 Bier, dann 6 Glühwein und dann wieder 6 Bier“ versuchten wir Durst und Kälte gleichermaßen zu bekämpfen.

Eigentlich sollte die Wanderung ja bis zum Diemelsee gehen. Jedoch wg. mangelnder Kartenlese-Kenntnisse und schlechtem Allgemeinzustand wurde die Wanderung doch vorzeitig abgebrochen und der Rückzug zur Hütte angebrochen. Auf dem Rückweg nahmen wir dann noch einen Bus als Hilfsmittel und da man nie genau weiß, wann so ein Bus fährt, montierte Mike kurzerhand den Fahrplan ab und steckte ihn unter seine Regenjacke. Im Bus beglückte er dann einige Mitreisende mit dem Duft seines Deodorants.

Das Fazit: Nächstes Jahr wieder.