1998 – Schweden – Das Jubiläum bei Ingo

Die Teilnehmer

Ingo Gehrke, Adreas Hahn, Jörg Harzheim, Markus Harzheim, Stefan Körner

… und sonst.

Unsere Jubiläumswanderung führte uns im Mai 1998 nach Schweden um dort 3 Tage zu wandern und 2 Tage per Kanu zurückzulegen. Die Crew bestand aus Stefan E. Körner (2. Vorsitzender), Andreas Huhn (Volleyballer und Repräsentant unseres Hauptsponsors Ton und Licht), Markus Harzheim (Ex-Wanderwart), Ingo Gehrke (nördliches ESK-Mitglied und Orga-Leiter vor Ort) und Jörg Harzheim (Sportwart).

Per Flieger via Kopenhagen erreichten wir Västaras, wo uns Ingo in seinem typischen Schwedenhaus mit einem Elchbraten erwartete. Diese Mahlzeit machte Sinn, denn bedingt durch die schwedische Infrastruktur mussten wir in den nächsten 5 Tagen Expeditionskost verspeisen.

1. Tag: Steffi chauffierte uns plus Ausrüstung zum Ausgangspunkt unserer Tour. Bei leichtem Schneefall begaben wir uns auf die Wanderung. Der Wanderweg entpuppte sich als Elchwechsel, wobei die Generalrichtung durch gelegentliche Punkte an Bäumen vorgegeben wurde, wenn diese nicht schon gefällt wurden. So wanderten wir, mehr oder weniger zielstrebig, durch eine wunderschöne, einsame Landschaft. Vorbei an Seen, durch Sumpflandschaften, über Hochebenen auf der Suche nach Trinkwasser. Nachdem wir defekte Pumpen und Wasserlöcher im Sumpf inspiziert hatten, beschlossen wir für die nächsten Tage unsere Trinkflaschen in den zahlreichen Seen zu füllen. Spät Abends erreichten wir unseren Lagerplatz an einem sehr schön gelegenen See. Also Zelte aufbauen und Essen zubereiten. Essen zubereiten will sagen: Eine Packung, von der Reinhold Messner grinst mit Mount Everest im Hintergrund, öffnen und dieses Pulver mit heißem Wasser verrühren. Ingo sägt noch an seinem Zeltgestänge, während alle anderen stolz ihr Trekking-Geschirr präsentieren. Endlich darf auch Ingo essen, das Zelt steht, und anschließend spülen, während unserer Oberfeuerwehrmann Stefan E. das Lagerfeuer anwirft. Zeitgleich bereiten alle verfügbaren Coleman-Kocher heißes Wasser zwecks Teezubereitung. Nachdem ein Teil des schwedischen Waldes im Lagerfeuer gelandet ist, beschließt der Vernünftigste? Nachtruhe.

„Und willst Du was von Schweden sehen, musst du vorne gehen!“

2. Tag: Aufstehen, frühstücken, Füße tapen, Zelte abbauen und Rucksäcke packen. Abmarsch Richtung Skinnskatteberg. Bei herrlichem Wetter führt uns die Route nach Bockhammar = 12 Häuser und 1 Cafe mit leckerem Blaubeerkuchen und undefinierbaren Limonaden. Weiter geht es durch einen kulturellen Höhepunkt, Ebba Brahes Lusthaus, an diesem Nachmittag lassen sich die 25 kg-Rucksäcke und die Laufleistungen des 1. Tages bereits am Laufstil ablesen. Der späte Nachmittag bescherte uns neben ca. 2,5 m hohen Ameisenhaufen ein weiteres Highlight. Die Bäume mit den Markierungen sind großflächig gefällt worden. Also Generalrichtung einhalten und hoffen, leider bremst ein Sumpfgebiet unsere kompassgesteuerten Bemühungen.

Ein Wiederfinden des geplanten Weges machte das Ausschalten demokratischer Abläufe notwendig. Endlich Ortseingang Skinnskatteberg, dort soll es einen Supermarkt geben. Nachdem wir denselben gefunden haben, gelang uns ein toller Einkauf. Ein Wagen voller Dosen mit einer Flüssigkeit, die in Schweden als Bier verkauft wird. Beim Verzehr dieser Getränke auf dem Parkplatz wurden wir von den Eingeborenen argwöhnisch begutachtet (der Schwede geht zum Trinken wohl in den Keller). Nach dieser Stärkung lagen nur noch ca. 10 km bis zu einem idyllischen See vor uns. Nach der Ankunft gegen 20 Uhr wurden direkt am Ufer die Zelte aufgebaut, die Koch- und Feuerstelle hergerichtet, der Körperhygiene gefront, Kleidung gewechselt und endlich gegessen. Begleitet von einigen Tassen Tee gelang es uns, Sonnenuntergang und Sonnenaufgang gegen 3 Uhr zu beobachten. Und ab in die Schlafsäcke.

3. Tag: Morgentoilette bei Sonnenschein und Frühstück mit eiskaltem, schwedischen Dosenbier, ein Tag zum Helden Zeugen. Leider dauerte das Tapen der verschiedenen Körperteile an diesem Morgen schon ein wenig länger. Nach dem Abbau unseres Lagers nahmen wir den Weg Richtung Fagersta in Angriff. Unterwegs kämpften wir uns durch eine größere Büffel (Kuh)- Herde, die Rettung brachte ein mit Wasser gefüllter Graben. Zum Nachmittag sollte uns ein Highlight erwarten: in einem Skisprung- und Langlaufzentrum gab es ein Restaurant. Schon von den Sprungschanzen sahen wir das Schild Geopend, voller Vorfreude ging es Auslauf hinunter um festzustellen, Schweden lügen manchmal. Also kleines Picknick auf der Restaurantterrasse. An diesem Nachmittag folgten noch einige schwere Kilometer bis wir gegen Abend den Zeltplatz von Fagersta erreichten. Luxus pur, warme Toiletten, Duschen und ein geöffnetes Restaurant. Nach einigen Runden Billard bereiteten wir uns mental auf die kommenden 2 Tage Wassersport vor.

4. Tag Wenn man von trommelnden Geräuschen auf das Zeltdach geweckt wird, musste man keinen Wetterbericht mehr hören. 7.30 Uhr Abmarsch zum Bootsableger, wo uns unsere Kanus erwarten sollten, die auch schon gegen 9 Uhr kamen. Die Wartezeit nutzen wir zu einem Frühstück im Café des Bergbaumuseums und zum Einkauf von Getränken, die denen vom 2. Tag ähnelten. Beim Beladen der Boote hatten wir Glück, der Regen hörte auf, es fing an zu schneien. So stach unsere Flotte in See, Ingo noch im 1.-Kajak, Markus und Erincrson im Kanu und Andreas und Jörg im 2, Kanu. Nach kurzer Zeit befanden wir uns in einem schönen Schneesturm mitten auf einem großen See. Das Kajak mit Ingo irrte weit hinter den Kanus durch die Fluten, Ratlosikeit in den Kanus. Die Wartezeit verkürzten wir uns mit Händewärmen im Wasser, welches deutlich wärmer war (3°C) als die Lufttemperatur. Endlich erreichte uns Ingo, des Rätsels Lösung, Ingos Beine waren eingeschlafen, war wohl ein Kajak für Zwergeskimos. Fazit: Umladen, Ingo im Kanu 1, zwecks Wiederbelebung und das Gepäck in Kanu 2. Da Kajak nahmen wir ins Schlepptau.

Im Laufe des Nachmittags konnten wir durch unsere großartigen Paddelleistungen die Sonne einholen und eine der vielen Inseln ansteuern. Diese Rast nutzten wir zu einem ausgiebigen Sonnenbad, zwecks Kleidertrocknung und zum Wasserkartenstudium. Zum Ziel des Tages wurde eine kleine Insel ausgewählt, die wir mit dem Sonnenuntergang ansteuerten, 55 m x 15 m für 3 Zelte, 5 Maiwanderer und ein schönes Feuer.

Ingo verwöhnte uns mit schwedischen Fischspezialitäten, danach übten wir uns in der Zubereitung von Tee. Trotz der Idylle riefen uns die klammen Schlafsäcke zur Nachtruhe.

5. Tag Die Sonne lockte uns in die Boote und wir verließen die Seenlandschaften, um den Stömsholskanal, auf dem früher Erz transportiert wurde, unter die Paddel zu nehmen. Leider halten die schwedischen Schleusenwärter im Mai noch ihren Winterschlaf. So durften wir an diesem Tage einige Male die Boote entladen, tragen und beladen. Glücklicherweise gelang es Ingo während dieser Zwangspausen, den Dosenvorrat mit dem original schwedischen Getränk aufzufüllen. Gegen Abend hatte uns die Zivilisation, in Form von Steffi wieder, die uns mit dem Auto am Bootsanleger abholte, wieder. Zum Abschluss testeten wir die Leistungsfähigkeit von Ingos Grill und das Volumen des Weinregals im Hause Gehrke.

Tag Abschied am Flughafen von Västaras mit Erinnerungen an unvergessliche Tage und einem Rückflug mit den Planungen für die nächste Großaktion im Jahre 2001.

Nächste Maiwanderung: 3.6. – 6.6.99. Von Wissembourg nach Pirmasens mit dem Jugendwart – Flug über Kopenhagen