1986* – Rhön – Strahlend in den Mai

Die Teilnehmer
Uwe Künstler, Rainer Lillischkies, Andreas Waldrich, Michael Berenz, Jörg Harzheim, Markus Harzheim, Stefan Körner, Georg

Die Bilder

Rhön-Bilder (im neunen Fenster)

… und sonst.

… und sonst.

Im Mai 1986 ging es mit 3 mehr oder weniger tauglichen Autos in die Rhön, als Ausgangspunkt wurde Gersfeld am Fuße der Wasserkuppe gewählt. Der Konvoi mit Lilli, Mike, Uwe ( Hungerhaken ), Schwobbel, Georg, Dandy, Emerson und Jörg erreichte nach einigen Dosen Bier und einer kleinen Odysee den Zielort. Der Aufstieg zur Wasserkuppe erwies sich als sehr kurzweilig, da Lilli als Neumaiwanderer versuchte den Daueführenden Schwobbel, schon bei der ersten Bergwertung abzuhängen. Der Versuch schlug fehl und Lilli verbrachte den Rest der Wanderung mit diversen Magen.-, Muskulatur.- und sonstigen Problemen am Ende des Feldes. Auf der Wasserkuppe gab es dann allerlei Belustigungen für Die Touristen und einige Gerstenkaltschalen für uns.

Anschließend wollte uns Georg zu einem Zeltlager aus seiner Jugend führen, was wir wohl heute noch suchen würden. So beschlossen wir unser Nachtlager in der Nähe der Milseburg aufzuschlagen.

Der 2.Tag führte Uns Richtung Grenze der DDR, spannend verlief die Durchquerung der Ulster. Während alle versuchten das gegenüber liegende Ufer aufrecht zu erreichen, wählte Schwobbel die Alternative mit dem Rucksack zu schwimmen, bzw. durch den Fluß zu tauchen. War aber nicht so schlimm, kurz nach der Schneeschmelze sind die Flüße in den Mittelgebirgen ja schon lecker warm. Wie das so ist nach Flußtälern, nachher gehts immer bergauf. Dies mußte Auch unser 2. Neuling Hungerhaken erfahren, die Füße erinnerten nach dem 1. Tag schon ein bißchen an rohes Steak und die 7 oder 8 KM hoch zur Grenze auf heissem Asphalt schwächten seine Moral. Schande, er trampte bis zum Ende der Straße. So erreichten Alle gemeinsam den Gipfel und den Grenzzaun. Die nächsten Stunden  folgten wir der Grenze, hatten Einblicke in die DDR, besichtigten nicht besetzte Wachtürme und beobachteten Geister Dörfer die schon im Todesstreifen lagen. Unser idyllisches Nachtlager, ohne Zelte, lag wohl schon im Sperrgebiet. In den frühen Morgenstunden wurden wurden wir durch zahlreiches Rotwild geweckt, nebenbei sahen wir divverse Patrouillien des Bundesgrenzschutzes.

Der 3. Wandertag verwöhnte uns mit Natur-Pur, hier nur einige Highlights: Der Eisgraben, in diesem Tal hält sich auch in der Rhön den Sommer über Eis in Schluchten und Höhlen. Das schwarze Moor mit tollen befestigten Wanderwegen und aufgestauten Bächen die zum Baden einladen, auch wenn dabei Busladungen mit Touristen zusehen. Gegen Abend erreichten wir das Naturschutzgebiet Lange Rhön, wo wir in einer Tannenschonung die Zelte aufschlugen. Es war die Nacht des Hulk ( Emerson ) ! Fazit: Wann immer ein Lagerfeuer höher ist als die umliegenden Tannen und das in einem Hochmoor, sollte man die Feuerwache nicht vernachlässigen. Warum auch immer, sind weder wir, noch die halbe Rhön Verbrannt. Am nächsten Morgen mußten wir nur einige Meter glimmender Flachwurzeln ausgraben und löschen, um weiter zu wandern. Der Weg führte uns zu einem nettem Hotel ohne Strom, aber mit lecker Essen in der Nähe von Bischofsheim. So gestärkt umzingelten wir die Autos und begannen die Rückfahrt, bis zu den ersten Nachrichten im Radio.`Kernreaktior in Tschernobyl explodiert, kein Bachwasser trinken, nicht im Freien aufhalten, etc.` Na Prima, dann haben wir in den vergangen Tagen ja alles richtig gemacht. `

Wir haben die Rückfahrt trotzdem fortgesetzt und können nach 20 Jahren konstatieren, wir Haben sowohl Tschernobyl, als auch Emersons Hulkfeuer, überlebt. Bis heute kann keiner sagen was schwieriger war.