2006 – Rheinsteig – Die Drachenfelsritter

Die Teilnehmer

Stefan Gebauer, Jörg Harzheim, Stefan Körner, Helmut Seeling

… und sonst.

Erstaunlicherweise erfolgte die Anreise mit der DB in diesem Jahr problemlos von Essen (ICE) über Köln nach Königswinter am Donnerstag Nachmittag. In Königswinter ange­kommen ging’s ab Richtung Drachenfelsbahn, zu Jörgs Bedauern nur Richtung, denn auf Höhe der Mittelstation stellten wir fest, dass wir auch den Rest laufen können. Oben angekommen fanden Helmut, Emerson, Stefan und Jörg ein Lokal im 70 er Jahre – Stil vor um das gesparte Fahrgeld in Naturalien umzusetzen. Nach mehrmaligem freundlichen Nachfragen gab es aus der schon geschlossenen Küche doch noch Pommes/ Currywurst und einige Waffeln, nebst 1 oder 2 Getränke. Kurz danach schloss Herr Drachenfels das Restaurant, ließ uns aber noch einen Fluchtweg von der Terrasse offen. So konnten wir un­ge­stört die ersten zighundert Höhenmeter und die Aussicht über das Rheintal genießen.

Mit Sonnenuntergang begannen wir die Suche nach einem Lagerplatz, also alle Höhenmeter wie­der runter in ein liebliches Tal, mit vergammelten Schutzhütten. Zu unserer Freude ent­deck­ten wir eine liebliche Wiese mit Bach und einer Rotbuche (Helmuts Lieblingsplatz) für die kommende Nacht.

Noch ein wenig Tee, wichtige Gespräche und ab ging’s in die Schlafsäcke. Mitten in der Nacht wachten Stefan, Emerson und Jörg von nicht zu identifizierenden Geräuschen eines riesigen, uns unbekannten Wesens auf. Leider schlief Helmut weiter, war er doch der Einzige der mit Wanderstöcken bewaffnet war. So saßen 3 Wanderer auf ihren Liegematten, lausch­ten in die Nacht, bestärkten sich gegenseitig, damit das Gefühl mit A…. nicht aufkommen würde. Freundlicherweise beschloss der Werwolf weiter zu ziehen und die mutigen Wanderer konnten weiterschlafen.

 

Früh morgens weckte uns (Helmut) die Sonne, also waschen, frühstücken und packen. Auf ging’s Richtung Löwenburg, nach zumindest von Jörg gefühlten 8000 Höhenmetern, er­reich­ten wir das gleichnamige Restaurant. Der Lohn ein Frühstück / Schoppen und weiter zur Burgbesichtigung. Derweil nahm der Kommunikator Kontakt mit Jörg Landmann auf, der uns auf Bike entgegenkommen wollte. In den nächsten Stunden lernten wir den Rheinsteig kennen, er führt im Siebengebirge zu jedem Aussichtspunkt, Denkmal und ich weiß nicht was, leider liegen zwischen diesen Attraktionen immer Täler auf Normalnull.

Nachmittags trafen wir dann nach ein/zwei Telefonaten Jörg L., der uns für den Abend zum Grillen einladen wollte. Kurzer Blick auf die Karte, Jörgs Haus liegt zwar auf anderen Rhein-Seite aber natürlich folgten wir der Einladung. Wir verließen den Rheinsteig um ein eiskaltes Jagdhotel zu finden, nach mehrmaligem Klopfen wurde uns geöffnet und die freundliche Wirtin kredenzte uns eine warme Mahlzeit (Schnitzel mit Sardellen und Kapern) nebst einigen kühlen Getränken. Gut gestärkt suchten wir die Rheinfähre, setzten über und verliefen uns sofort, wir hätten nach rechts gehen müssen, doch links lag die Fährkneipe.

Nun folgten nur 10 Km und ein paar Höhenmeter zum verabredeten Grillabend. Nach einem leicht ansteigendem Weg, über einen Golfplatz und ein wenig Landstrasse erreichten wir schon im Dunkeln Beate (die uns noch nicht wirklich kannte) und Jörg.

Grillgut, Früh-Kölsch, eine Kartoffelkanone und Geschichten von 27 Maiwan­de­run­gen rundeten den Tag bis in den Morgen ab. Die drei tapferen Ritter nächtig­ten auf der Veranda, nur Knappe E. zog das Haus vor, vermutlich wieder das Gefühl mit A….

Nach gemütlichem Frühstück fuhr uns Jörg L. zur Fähre nach Unkel, die gab’s aber nur auf der Karte, deshalb wieder zurück zur Fähre vom Vorabend. Damit war der Einstieg in den Rheinsteig quasi verbaut. Nun folgten wir dem Rhein Richtung Unkel, die Höhenmeter hielten sich in Grenzen und wir trafen auf eine Verkaufsstelle der K-D Rheinschiffahrt, die zu unserem Entsetzen kaltes Flens offerierte. Da Helmut sich sofort in die Chefin verliebte und Stefan den ehemaligen Pfarrer des Ortes kannte, mussten wir einen Moment verweilen.

Durch die neu geknüpften Kontakte erfuhren wir vom Mittelalterlichen Jahrmarkt im Nachbarort, dort ließen sich unter Rittern, Gauklern und Burgfroleins die Regengüsse gut überstehen. So jetzt wollten wir aber wieder wandern, zumal Die Schänke der Brauerei Steffens noch lockte. Es folgte ein Aussichtspunkt oberhalb der ehemaligen Brücke von Remagen, danach senkrecht nach unten und wieder senkrecht hoch.

 

Schon waren wir in einem Ort ganz in der Nähe der Brauerei, nachdem wir auf der Suche nach dem kürzesten Weg von 6 Einheimischen 12 Wegbeschreibungen erhalten haben, fanden wir erste Wegweiser, die Brauereischränke und ein Schild: „Geschlossene Gesellschaft „.

Dank Emerson bewegten wir uns nun in der Hochzeitsgesellschaft, stellten das Schild  vor der Terrasse  auf und erfreuten uns einer netten Bedienung. Ein bisschen gegen den Willen der Feiernden trotzten wir allen Gewittern und Regengüssen unter den Biergartenschirmen, schlossen Kontakte und planten fürs Nachtlager.

Leider wurde das Wetter immer schlechter, wir bekamen immer noch Getränke und fanden zu Stefan Entsetzen keinen Plan fürs Nacht-Lager. Auf Helmuts Idee hin boten wir als Hos­pi­tanten (Eintänzer) an, das schlug leider fehl. Auch die kleinen Kinder wollten die Eltern nicht unserer Obhut überlassen.

Irgendwann mitten der Nacht wurden wir mit einem letzten Bier endgültig heraus kom­ple­men­tiert. Dank jahrelanger Erfahrung, eisernem Willen  und irgendeiner Taschenlampe steckten wir unsere Heringe in den Boden und banden die Zelte fest. Von Nordic – Walkern und Mountainbikern geweckt, zogen wir früh unseres Weges gen Rhein. Bei einer freund­lichen Bäckerin gab’s Frühstück und ohne größere Probleme erreichten wir Linz. Während wir auf unser Schiff warteten schanghaite uns der Kapitän der „Rheinfels„ und schon hatten wir eine Privatfahrt bei Bier und Musik zurück nach Königswinter. Nach einigen riskanten Manövern mitten auf dem Rhein konnten wir uns von Thomas Gottschalk und unseren Freunden in Unkel verabschieden.

 

Die Heimfahrt verlief trotz DB problemlos.